Einen ausführlichen Ergebnisbericht zur großangelegten Befragung finden Sie HIER.
Eine Pressemitteilung zu den Befunden dieser Befragung finden Sie HIER.
Wie spannungsreich sich das Verhältnis zwischen Medien und Tarifexpert:innen in der Praxis gestaltet, konnten wir bereits anhand von Leitfadengespräche mit 33 ausgewählten Verhandlungs- und PR-Expert:innen von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden skizzieren (zu den Ergebnissen der Interviews). Unklar war davon ausgehend jedoch, wie das Wechselspiel zwischen Medien und Tarifverhandlungen in der Breite der Tariflandschaft wahrgenommen wird.
Wie sind wir vorgegangen?
Unsere großangelegte Befragung zielte deshalb darauf ab, all jene Personen zu befragen, die seit 2019 an ausgewählten Tarifverhandlungen teilgenommen hatten. Da uns nicht bekannt war, wer diese Personen im Einzelnen sind, haben wir das Tarifgeschehen der vergangenen Jahre rekonstruiert und systematisch Tarifverhandlungen recherchiert. Zu über 1.700 Tarifverhandlungen konnten wir eine:n zentrale:n Ansprechpartner:in in mehr als 400 Organisationen (darunter Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden wie Unternehmen) ausfindig machen. Diese Ansprechpartner:innen haben uns zahlreich dabei unterstützt, all jene Personen zu erreichen, die mit ihnen am Verhandlungstisch saßen.
Um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten, wendeten wir uns nicht nur an die hauptamtlichen Verhandlungsexpert:innen, sondern sammelten auch an die zahlreichen ehrenamtlichen Repräsentant:innen auf Seiten von Gewerkschaften als auch Arbeitgebern aus diversen Branchen. Keine andere wissenschaftliche Untersuchung hat bislang diese vielfältigen Perspektiven erfasst.
Welche Ergebnisse haben wir?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer blicken demnach unterschiedlich auf die Rolle von Medien in Tarifverhandlungen. So zeigte sich etwa, dass Gewerkschaften im Vergleich zur Arbeitgeberseite aktiver auf Journalist:innen zugehen. Auch wenn im Zuge der Tarifrunden den Großteil der Arbeit die direkte Verhandlungsarbeit ausmachte, investierten viele Befragte einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Zeit in die Medienarbeit. Beide Seiten empfanden die Medien dabei weder als Chance noch als Risiko. Allerdings sah gut die Hälfte der Befragten konkrete Einflüsse der Berichterstattung auf die Verhandlungen.
Einen ausführlichen Ergebnisbericht dieser Studie finden Sie auch HIER.
Eine Pressemitteilung zu den Befunden dieser Befragung finden Sie auch HIER.
Wir bedanken uns bei allen Ansprechpartner:innen, die uns unterstützt und an der Umfrage teilgenommen haben.